Gran-Coclé Kultur aus Panama
Inspiriert von Grab-Gefäßen und -Tellern der Gran-Coclè-Kultur aus Panama. Blütezeit: 650 -1200 n.Chr. Coclè = Kulturprovinz an der Pazifikküste Panamas. Dortiger größter Fundort ist Sitio Contè mit einer großen Stadtanlage und einem ebensolch großen Begräbnisplatz. Die Gräber enthielten eine zentral bestattete Person und die Überreste von bis zu 20 Geopferten, die den Toten umgaben (gruselig!!!). Als Grabbeigaben fand man unter anderem bemalte Keramik (häufig mit dämonartigen Tiergestalten oder Reptilienmenschen), Goldarbeiten und figürliche Knochen- und Jadeschnitzereien.
Gefäß, rot brennender Ton mit eingeritztem Muster. Poliert. Durchmesser: 17 cm.
Flunder-Gefäß, rot brennender Ton mit weißer Inkrustierung. Poliert. Durchmesser: 25 cm. In der Gran-Coclè Kultur gibt es schöne Schalen, deren nach innen gedrückter Rand ein Tier oder einen Fisch darstellen. Mir kam da sofort die Assoziation zu einer Flunder …
Teller, Weißer Ton mit rot, gelb, grün und schwarzer Engobe-Bemalung. Glasiert. Durchmesser: 23 cm. Die Originale sind allesamt Schalen, die wilde, teilweise dämonartige Tier- und Menschengestalten zeigen.
Gefäß, rot brennender Ton mit weißer und schwarzer Engobe-Bemalung. Teilweise poliert. Höhe: 19 cm. Durchmesser: 21 cm. Hier habe ich mir eines dieser wilden Tierdarstellungen zum Vorbild genommen, um sie auf einen Topf zu übertragen.
Südwest-Amerika, Zuni Indianer /Rio Grande
Inspiriert von indianischer Keramik Südwest-Amerikas -Hier gezeigt: Motive der Zuni Indianer des Rio Grande Tals 1600-1880 n.Chr.
Keramik der Pueblo Indianer: Siedlungsgebiet: Nördlicher Teil Mexikos und der Südwesten der USA. Die ersten Bewohner dieses südwestlichen Kulturraumes lassen sich durch 12000 Jahre alte Funde nachweisen. Es sind und waren vorwiegend die Frauen, die töpferten. Oft hat jedes Dorf seine ganz spezielle Eigenart und Formen-Dekor-Vielfalt entwickelt. Dies ist unterteilt in den kultischen und den alltäglichen Gebrauch. Tragen die einen Gefäße nur naturalistische Motive (Menschen, Vögel, Schlagen, Bären, …), findet man auf anderen Arbeiten rein geometrische Muster (Lebenslinien, Zeichen, Regen-, Blitz-, Wolken- und Donnersymbole), die ganze Geschichten erzählen können. Die Arbeitsweise ist die Aufbaukeramik. Die Muster werden mit feinen Pinseln aufgemalt. Oft sind die Stücke poliert. Auch heute noch stellen die Pueblo Indianer wunderbare, zeitlos schöne Keramiken her. Dabei beziehen sie sich auf die alten Muster – und entwickeln doch ihre Keramik weiter.
Gefäß, Weißer Ton mit indianischem Pueblo-Muster (Rainbird-Muster) beritzt und mit blauer Engobe ausgeschlämmt. Innen glasiert. Durchmesser: 20 cm.
Kugel, lederfarbener Ton, teilweise poliert. Ein Rainbird-Muster wurde hier auf eine Kugel übertragen. Durchmesser: 14 cm. Im reduzierenden Brand geschwärzt.
Mexikanische Keramik
Inspiriert von mexikanischer Keramik – Die kunsthandwerkliche Produktion in diesem Land ist sehr umfangreich und vielseitig. Die Töpferei ist aber die wichtigste. Oft wird dabei auf alte, überlieferte Kunstformen zurückgegriffen, bzw. daraus neues entwickelt. Die Ursprünge der heutigen Keramik liegt wohl bei den Azteken. Die Azteken waren, von Norden kommend, zu Beginn des 2. nachchristlichen Jahrtausends in das Hochtal von Mexiko eingewandert und dehnten von hier aus ihre Herrschaft aus. Der Führer der „Mexikas“ war nicht nur das politische Oberhaupt seines Stammes, sondern auch Priester und schließlich ihr Gott. Nachdem die Azteken von Chapultepec vertrieben und in ein unfruchtbares Terrain flüchten mussten, entwickelten sie eine ungewöhnliche Härte gegen sich selbst und ihre Nachbarn. Die Disziplinierung der eigenen Stammesmitglieder durch harte Strafen sicherte der Gruppe das Überleben unter extremen Bedingungen. Innerhalb von 100 Jahren erkämpften sie sich so die Vormachtstellung in Zentralmexiko. Sie schufen zahlreiche, wunderschöne Kunstwerke in Metall, Stein oder Keramik.
Poliertes Gefäß, schwarz brennender Ton, poliert. Durchmesser: 20cm. Der sonst schwarz brennende Ton hat (bei nur 850°C und poliert) eine sehr schöne rotbraune Farbgebung. Sie eignet sich hervorragend für die Politur. Die modernen Keramiken sind manchmal reine Politur-Objekte. Es ist zwar enorm viel Arbeit solch ein Objekt herzustellen, aber das Endergebnis ist einfach berauschend!
Kürbis-Gefäß, roter Ton, poliert. Höhe: 14 cm, Durchmesser: 20 cm. Das Gefäß hat die Form eines Kürbis.
Shipibo-Conibo, Indio-Stamm, Peru
Inspiriert von der Keramik der Indios des Shipibo-Conibo-Stammes- Nordosten von Peru
Dieser Volksstamm lebt noch heute im tropischen Regenwald des oberen Amazonas im Nordosten von Peru. Die ca.20 000 Einwohner sind auf ungefähr 100 Einzeldörfer verteilt. Die Männer jagen, fischen und betreiben kleine Felder. Die Frauen üben das Töpferhandwerk aus. Malen, weben, sticken und schnitzen. Sie entwickelten dabei eine sehr eigene Mustersprache. Die feinen Linien, die alles überziehen sollen Flüsse, Wege oder den Kosmos symbolisieren. Manchmal enthalten sie auch die Zeichen des Stammes oder schützen das Gefäß vor dem Eindringen von „bösen“ Einflüssen. Die großen Gefäße dienen meist zur Aufbewahrung und Gärung von Maniokbier. Sie haben eine sehr spezielle und ausgefallene Kunst entwickelt.
Schildkröte, roter Ton (poliert) mit weißer, roter und schwarzer Engobe. Höhe: 6 cm, Breite: 16 cm, Länge: 20 cm. Hier habe ich Shipibo-Muster geübt, um sie verstehen zu lernen. Denn vor der Verfremdung kommt erst einmal das Üben …
Kleines Gefäß mit einem Gesicht, roter Ton mit weißer Engobe, schwarze Unterglasurfarbe und transparenter Glasur. Durchmesser: 25 cm , Höhe: 20 cm. Die Gefäße der Indios sind alle nicht glasiert, sondern nach dem ersten Brand, noch heiß, mit einem Baumharz eingerieben und somit dicht. Da ich aber das Gefäß für unsere Breiten benutzbar machen wollte, entwickelte ich eine Technik, die von der Optik her genauso aussieht wie eine Engobemalerei – es aber nicht ist und so gut überglasiert werden kann.
Für die Shipibo spiegeln diese Gefäße den Kosmos wieder. Der unterste Bereich ist musterlos (die Unterwelt). Hier ist der Bereich des Wasser. Das mittlere Muster symbolisiert den Alltag (die Erde) mit all seinen Grundmustern und ineinander greifenden Naturgesetzen (die Mittelwelt). Wohingegen der obere Teil, mit den feinsten Mustern, die geistige (göttliche) Ebene darstellt (die Oberwelt). Vielleicht haben neuere Töpfe auch deshalb ein Gesicht erhalten. In Anlehnung an den Geist, der im menschlichen Kopf entspringt … Wie auch immer. Ich habe das Muster auf Kopfhöhe so abgeändert, dass es zu einem Labyrinth geworden ist. Als Allegorie zu den vielen verschiedenen Entwicklungsmöglichkeiten, die uns das Leben im Laufe unseres Seins bietet. Manche Wege, die wir einschlagen, sind Sackgassen – da müssen wir wieder umkehren. Manchmal gehen wir scheinbar einen Umweg in unserem Leben, kommen aber nur so ans Ziel … Rückblickend zeichnet sich meist, wie ein roter Faden, unser Lebensweg als klare Linie ab. Dies habe ich hier darzustellen versucht.
Großes Gefäß, roter Ton mit weißer und schwarzer Engobe. Durchmesser: 37 cm, Höhe: 26 cm. Die Maniokbier-Gefäße der Shipibo sind oft sehr groß. Hier habe ich mich auf das Grundmuster (die Mittelwelt) konzentriert und dabei alle feinen Linien weggelassen. So kommt es noch deutlicher zur Geltung.
Schale, roter Ton, weiße Engobe, schwarze Unterglasurfarbe und transparente Glasur. Durchmesser: 30 cm, Höhe: 5 cm. Hier habe ich einen Ornamente-Typ der Shipibo mit Symmetrie-Studien von M.C. Escher verbunden. Das Ergebnis ist sehr interessant.
Schale, traditionelle Schalenform mit weißem Band und feinem Linienmuster. Durchmesser: 18 cm. Aus dieser Grundform heraus entwickelte ich (es war gerade die Vorweihnachtszeit …) einen Tannenbaum.
Tannenbaum, zwei aufeinander setzbare Dosen ergeben hier den „Baum“. Roter Ton mit weißer und roter Engobe, schwarze Unterglasurfarbe, transparente Glasur. Höhe: 22 cm, Durchmesser: 18 cm. Die „Christbaumkugeln“ sind rot dargestellt. Wieder wurde das Shipibo Muster verändert und wie bei M.C. Escher so verfremdet, dass es eine zusätzliche dritte Dimension ergibt. Jetzt kann man seine Lieblingskekse in zwei Dosen, separat, aufbewahren und bei Bedarf einzeln präsentieren …