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Arbeitsmaterialien – Ich benötige: eine Holzplatte zum Ausrollen der Tonwüllste, einen Schwamm zum Anfeuchten der Hände, einen Zirkel für die Überprüfung der Symmetrie, drei verschiedene Modellierhölzer, ein Messer zum Schneiden des Tons und einen Plastikschaber zum Glätten. Ich verwende für getreppte Schalen eine Masse mit 40 % Schamott der Korngröße 0-0,5 mm. Ein hoher Schamottanteil beugt Rissen vor und die kleine Korngröße ermöglicht es mir ein schönes Muster einzukerben ohne von den Schamottkörnern gestört zu werden. Als Aufbauhilfe nehme ich gerne eine Ränderscheibe. So kann ich mein Objekt von allen Seiten betrachten. Und dann benötigt man natürlich noch dünne Plastikfolie zum Einpacken des Stücks beim Trocknen. |
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Standfuß – Nachdem ich Schlicker angerührt habe mache ich einen kleinen Standfuß mit der typischen frühhallstättischen runden Erhebung in der Mitte. |
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Erste Stufe – Jetzt wird auf den Standfuß die erste Stufe angesetzt.Dabei ist es wichtig immer erst beide Seiten mit Schlicker zu bestreichen und nach dem Ansetzen alles mit tiefen Furchen zu versehen. Der Ton muss sich verbinden – nicht einfach nur aufeinander sitzen! |
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Die Tonwüllste – Erst wird eine runde Tonwurst gerollt. Möglichst rund, nicht eiförmig, denn die Schale soll ja eine einheitliche Wandstärke bekommen. Danach wird diese gleichmäßig flachgeklopft und eventuell noch mit dem Messer flachgestrichen. So bekomme ich ca. 2 bis 3 cm breite Tonstreifen die ein schnelleres Hochziehen der Schale ermöglichen. |
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Hat die erste Stufe einen lederharten Zustand erreicht (einfach zwischendurch mal etwas anderes machen und die Schale dabei im Auge behalten) kann weiter angebaut werden.Schlicker – Wulst flach klopfen – Verbinden – Verstreichen. Wieder alles leicht antrocknen lassen. Arbeitet man zu ungeduldig besteht die Gefahr dass beim nächsten Ansetzen die untere Wandung das Gewicht nicht halten kann. Eine getreppte Schale ist immer auch eine Geduldsarbeit. |
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Seitenansicht – Hier wurde bereits die zweite Stufe angebaut. Nach jedem Anbauen einer weiteren Stufe muss mit dem Zirkel die Symmetrie kontrolliert werden, sonst läuft man Gefahr eine Seite der Schale zu stark zu betonen.Nach der zweiten Stufe sollte der Ton einen Tag ruhen und leicht weiter trocknen. Dazu verpacke ich ihn locker in einer Plastiktüte in der unten etwas Zeitungspapier liegt. Es darf kein Schwitzwasser entstehen! Dies würde dazu führen dass der Ton zu weich, sprich instabil wird. |
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Nach einem Tag Ruhe wird die nächste Runde angebaut.Jetzt bin ich schon beim Außenring. |
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Anmodellieren des zweiten Außenrings – Schlicker – Wulst flach klopfen – Verbinden – Verstreichen. Bevor der Ton anmodelliert wird lege ich ihn mir schon gebogen auf mein Holzbrett dies erleichtert das Ansetzten.Den Standfuß nun immer wieder einmal anfeuchten sonst trocknet er zu schnell. In diesem Arbeitsschritt besteht ein großes Feuchtigkeitsgefälle zu meinen frisch angesetzten Tonwüllsten und dem Grund des Standfußes. Er muss etwas mehr als lederhart trocken sein um das Gewicht tragen zu können. Der Außenrand muss feucht sein um geformt zu werden. Da muss man immer einmal kontrollieren wo man etwas verbessern kann sonst kommt es zu Rissen.Danach wieder alles verpacken und einen Tag stehen lassen. Der Ton gleicht jetzt die unterschiedlichen Feuchtigkeitsgrade osmotisch aus. Dabei muss darauf geachtet werden dass der Außenring feucht bleibt. Er darf nicht zu trocken werden. |
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Die letzte Runde wird angesetzt – Alles muss gut miteinander verbunden und die letzten Unebenheiten verstrichen werden. Jetzt kann man am Außenrand gut noch mal eine Korrektur der Form vornehmen. Wenn einem zum Beispiel die Form der Schale noch nicht ganz zusagt. Der Standfuß hingegen ist zu trocken, hier etwas grundlegendes zu verändern würde nur zu späteren Rissen führen. |
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Kontrolle mit dem Zirkel – Am günstigsten ist es in die Vertiefung des Standfußes einen kleinen frischen Tonklumpen (in Plastik verpackt, dann klebt er nicht an) zu legen damit kann der Zirkel schön geführt werden. |
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Der Rand wird sauber abgeschnitten – Und alle Unebenheiten die einem missfallen auch auf der Rückseite geglättet. Danach muss die Schale abermals für mindestens einen Tag zum Trocknen. Stempelt man sofort das Muster in den Außenring ein könnte sich dieser verformen und die Schale verliert beim Brand ihre symmetrische Form. Besser ist es einen gut lederharten Zustand abzuwarten. |
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Wir sind beim dritten Arbeitstag – Jetzt wird das Muster, nach Augenmaß, in den Ton gedrückt/gestempelt. Dazu verwende ich ein spezielles Modellierholz und extra angefertigte Ton Stempel. |
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Engobe Bemalung – Ist das Ritzen und Stempeln fertig kann gleich die Engobe Bemalung folgen. Dabei achte ich darauf dass der Ton nicht in die Rillen läuft sondern nur auf den erhabenen Flächen steht.Danach kann die Schale zum trocknen locker verpackt werden. Das heißt: sie darf nicht zu schnell trocknen! Dies ist ganz wichtig sonst gibt es Risse. Mindestens eine Woche lang sollte sie so vor sich hin trocknen bevor die Plastiktüte ganz abgenommen wird. Danach wird gebrannt. Bei lederfarbenem Ton wähle ich einen Schrühbrand der bis 1100 Grad geht. Erst dann bekommt der Ton den schönen hellbraunen Farbton. Bleibe ich darunter wird es eher ein rosa, das gefällt mir nicht. Die Engobe sintert bei der hohen Temperatur leicht aus und bekommt eine leicht glänzende Oberfläche. |
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Nach dem Schrühbrand – Das Stempelmuster wird nun teilweise mit weißer Engobe ausgepinselt und ich muss darauf achten dass die Flüssigkeit nicht in alle sonstigen Ritzen läuft. Die überschüssige Farbe wird mit einem Schwamm weggewischt. Damit die Engobe auf Dauer bleibt muss sie noch mal bei 800 bis 900 Grad eingebrannt werden… |
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…Fertig! – Leider kommen die weißen Engobe – Linien auf diesem Foto nicht ganz so schön zur Geltung. Ich habe es trotzdem ausgewählt weil hier das Licht- und Schattenspiel des Musters besonders ausgeprägt ist. |