GoldgrubenKeramik – Bettina Kocak
Herstellung, Tone, Oberflächen, Brände
Da es so viele verschiedene -Arten der Herstellung gibt (Engobe-Malerei, Grafit-Rot-Bemalung, Glanzengoben-Überzug, polieren, nur Glätten, aufrauen, oxidierend- oder reduzierend brennen, Muster inkrustieren oder nur weiß ausschlämmen … ), werden die Preise individuell berechnet. Je nach Aufwand und Zeit.
Die Keramik
1. Die rote Keramik mit und ohne Engobe-Bemalung.
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2. Die leder- oder gelbfarbene Keramik
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3. Die Glanzengoben-Keramik
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4. Die schwarze Sinter-Engoben Keramik lebensmittelecht und dicht.
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5. Die braun bis schwarzbraune Keramik hier mit nachträglichen Feuerspuren
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6. Die anthrazitfarbene Keramik hier innen und am Boden glasiert und dicht
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7. Der offene Feldbrand wird nicht glasiert, kann aber mit Bienenwachs abgedichtet werden.
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8. Der experimentelle Salzbrand, alte Muster und Formen – dem Salzbrand angepasst. Glasiert und dicht.
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1 und 2 die rote, gelbe- oder lederfarbene Keramik kann mit Grafit-Rot Bemalung (niedrig gebrannt) oder Sinter-Engoben-Bemalung und Seidenmatt-Glasur (lebensmittelecht und dicht) ausgeführt werden.
3 – Keramik mit Glanzengoben-Überzug (Grafit-Bemalung und selbst hergestellten Glanzengoben). Ist wegen des vermehrten Zeitaufwandes teurer. Zudem ist die Grafit-Oberfläche empfindlich – also nicht für Gebrauchsgeschirr geeignet. Die Glanzengobe kann hoch gebrannt werden (1050°) und ist damit fast dicht und lebensmittelecht.
4 – schwarze Sinterengobe. Sie sieht fast so aus, wie ein Stück aus dem Feldbrand und wird bei 1050-1070°C gebrannt. Der Glasanteil sorgt dafür, dass der Scherben dicht wird. Ein seidenmatter Glanz entsteht. Für Geschirr geeignet. Ritz-Stempelmuster werden mit weißer Engobe ausgeschlämmt.
5 – schwarzbraune Keramik. Dieser Ton eignet sich hervorragend zum Polieren. Ein sehr warmer/ tiefer Oberflächenglanz entsteht. Die Keramik ist dann aber nicht dicht. Wird glasiert (1050°C) wird der Ton dunkelbraun bis schwarz.
6- anthrazitfarbene Keramik. In Anlehnung an die Grafit-Ton, bzw. reduziert gebrannte Keramik, habe ich eine Tonmasse gefunden, die in ihrer Farbgebung dieser Keramik sehr nahe kommt. Sie kann mit Glanzengobe, Glasur oder weiß bzw. rot/schwarzer Sinterengobe-Bemalung bearbeitet werden. Ritz-Stempelmuster werden weiß ausgeschlämmt.
7- klassische schwarze Feldbrand Keramik. Reduzierend gebrannt mit Kalk-Inkrustierung. Die Keramik wird noch vor dem Schrühen mit Glanzengobe überzogen. Sie sieht nach dem Brand teilweise genauso schwarz aus, wie die Sinterengobe-Keramik. Ist aber nur wasserdicht, wenn sie zusätzlich in Bienenwachs 2-3- Stunden gekocht wird. Sie wird 5-8 Stunden im offenen Feldbrand gebrannt und ist sehr Arbeitsaufwändig. Ich habe eine billigere Variante entwickelt: hierfür erhitze ich die Stücke (max. 25 cm im Dm.) in meinem kleinen Raku-Holzbrand-Ofen und schwärze die Stücke dann im Sägemehlbett. Dadurch wird der Scherben schön schwarz – erhält aber nicht die typischen Feldbrand-Feuerspuren.
8 – Salzbrand. Die alten Stempelmuster eignen sich hervorragend für die Salzbrand-Technik. Ich benutze hierfür den gelben witgert-Ton. Seine Glanzengobe wird außen aufgetragen. Diese nimmt das Salz und die Feuerspuren besonders gut auf. Innen wird das Stück vorher glasiert. Dieser Brand ist selten – daher gibt es hier auch nur wenige Exemplare.
Die Ton-Massen:
- rot
- gelb
- leder
- indi summer (beige)
- anthrazit
- schwarz-braun
- weiß – für „the white edition“ alte Formen und Muster – ganz in weiß
Mögliche Oberflächenbehandlungen:
- Glanzengobe / Terra Sigillata. Feiner, glänzender Tonschlamm-Überzug (in der jeweiligen Ton-Farbe – selbst hergestellt)
- Sinterengobe-Bemalung (rot/schwarz, teilweise mit weißem Untergrund) mit daneben mattem Scherben. Nur Bemalung (Heuneburg-Gefäße) oder mit Ritz-Stempelmuster (Alb-Hegau-Keramik).
- Sinterengoben-Bemalung, Ritz-Stempelmuster und transparente Glasur (seidenmatt) – für Geschirr und Gefäße, die man benutzen will.
- Politur. Meist erfolgt vorher ein Glanzengobe-Auftrag. Politur mit einem Achatstein.
- Grafit-Rot-Bemalung. Grafit und rote Engobe werden auf ausgesparte Flächen in das Stempel-Muster gemalt. Grafit muss einpoliert werden.
- Nur Grafit-Bemalung. Meist auf poliertem Untergrund.
- Ritz- und Stempelmuster (Strich, Dreieck, Viereck, Kerbschnitt, Kreise …) Kammstich – oder Kammstrich-;Muster.
- Muster können mit Kalk-Inkrustierung oder weißer Engobe ausgeschlämmt werden.
Ofentypen – Brennverfahren:
- Automatischer Elektro-Ofen, Pyrotec, 100 Ltr. Toplader (in Werkstatt)
- Halbautomatischer Elektro-Ofen, Duncan (Kiln Sitter), 45 Ltr. Toplader (in Werkstatt) 8zzt kaputt)
- Zephyr Holzbrand-Ofen, 250 oder 350 Ltr., für Salzbrandkeramik (bei M. Sälzer)
- Offener Feldbrand, Reduktionsbrand (Freilichtmuseen Hochdorf, Heuneburg, Otzenhausen/Nonnweiler)
- Offenes Feuer, für Schmauchspuren auf Scherben (Garten)
- Raku-Holzofen, nachreduzieren von Keramiken, Rakubrand, (Garten)
Herstellung von Alb-Hegau Keramik:
Ich baue die Keramiken in Plattenbauweise – ohne Drehscheibe – auf. Eine Ränderscheibe kommt mir zu Hilfe, um das Stück von allen Seiten bearbeiten zu können. Siehe: Entstehung einer getreppten Schale. Soll eine Rekonstruktion getöpfert werden, arbeite ich eng nach den Grabungs-Fund-Zeichnungen. Zuerst fertige ich mir eine 1:1 Zeichnung an, dann lese ich im Textband, ob es Angaben zur Tonfarbe und Oberflächenbearbeitung gibt. Am Günstigsten ist natürlich ein Blick auf den Originalscherben oder zumindest ein Foto davon. Bei Gefäßen nutze ich meist eine halbrunde Gipsschale, um hierin den Boden vorzubereiten. Der Gips entzieht dem Ton Wasser – er wird standfester. So kann ich danach zügig die Wände mit ca. 6 cm breiten und 1 cm dicken Platten aufbauen. Sie werden alle mit dem Modellierholz verschmiert, die Gefäßwand mit der Gumminiere geglättet. Bei komplizierten Formen muss das Stück immer wieder über Nacht antrocknen, bevor weiter gearbeitet werden kann. Nachdem sie Stücke lederhart sind, werden sie bestempelt. Freihand – ohne Schablonen, denn ich mache keine Kopien, sondern Rekonstruktionen. Ich muss vorher das oft komplizierte Endmuster in seinem Aufbau genau studieren, damit ich es authentisch übertragen kann. Nach dem Stempeln kommt das Bemalen. Es folgt eine Trockenphase von 2 – 4 Wochen je nach Größe. Danach kommt der Schrühbrand (erste Härtung des Scherbens) bei 800 -900 °C. Nun werden die Stempelmuster weiß ausgeschlämmt. Evtl. Teile Glasiert. Ein zweiter Brand, bei ca. 1050°C härtet das Stück endgültig aus. Ist eine Graphit-Bemalung aufgetragen, kann das Stück nur bei 600°C gebrannt werden, da sonst der Graphit zerstört würde.
Versand:
- Bei Auftragsarbeiten werden, auf Wunsch und nach wichtigen Arbeitsschritten, per Email Fotos verschickt. So kann gezielt am Arbeitsprozess Einfluss genommen werden. Meist dauert die Fertigstellung 3 – 4 Wochen. Der Versand erfolgt – wenn möglich – per Paketdienst. Die Keramik wird hier doppelt verpackt (Paket im Paket) verschickt.
- Detaillierte AGB´s hierüber auf Anfrage.