Erstmals im 5. Jahrtausend v.Chr. in Mesopotamien angewendet, dann von der attischen Periode zum technischen Höhepunkt weiter entwickelt, lebt sie zuletzt bei der römischen Terra sigillata nochmals im europäischen Raum auf. In Indien wird diese Art der Oberflächenversiegelung noch heute angewendet.
Glanztonüberzüge stellt man her, indem man illitische Tone extrem fein ausschlämmt. Dh. alle groben Bestandteile sinken auf den Boden und nur die kleinsten Tonmineralplättchen von kolloidaler Korngröße werden abgeschöpft.
Trägt man diesen feinen Malschlicker auf den lederharten oder trockenen Ton auf, ordnen sich die Tonplättchen auf der Oberfläche parallel zueinander an – der Glanz entsteht so meist von allein. Man kann natürlich auch hier nachpolieren.
Im Unterschied zur „normalen“ Politur, kann man kolloidale Engoben bis 1000 Grad brennen ohne, das sie den Glanz verlieren. Zudem sintern sie schneller aus – was einer Glasur gleichkommt. Der Scherben ist nahezu dicht. Dies war für die antiken Töpfer wichtig, denn es gab noch keine Glasuren.
Die Herstellung: getrockneter, ilitischer Ton, wird mit viel weichem Wasser und einem Emulgator (Pottasche oder Calgonit) zu einem dünnflüssigen Brei angerührt. Das Gemisch muss Schlieren bilden (siehe Foto).
Den Ton vorher völlig trocknen lassen, sonst löst er sich schlecht auf. Durch mehrwöchiges Stehenlassen entsteht als oberste Schicht die Glanzengobe.
Aber Achtung: nicht jeder Ton eignet sich dafür. Manche glänzen zB gar nicht von alleine – hier muss immer nachpoliert werden…. Ausprobieren 🙂